Willkommen zum elften Teil meiner Beitrags-Reihe, in der ich eine komplette Website-Erstellung von Anfang bis Ende beschreibe. Im vorangegangenen zehnten Teil habe ich Ihnen gezeigt, wie Sie Google Analytics in 3 super-schnellen Schritten auf Ihrer WordPress-Website einrichten. Jetzt kommen wir zu einem wichtigen Thema: WordPress Plugins.
Was sind WordPress Plugins und wie verwende ich sie richtig?
WordPress Plugins sind Erweiterungen der WordPress-Software, um verschiedene zusätzliche Funktionen oder Gestaltungselemente für die eigene Website zur Verfügung zu haben. Man sollte den Plugin-Einsatz auf das Wesentliche beschränken und versuchen, spezifisch die richtigen und besten Plugins zu finden.
Das Thema WordPress Plugins ist nahezu unerschöpflich. Hier gebe ich einen wichtigen Überblick was Plugins in WordPress tun, wie man am besten das richtige Plugin für bestimmte Zwecke findet, und was man sonst so alles beachten sollte. Dazu verwende ich wie immer Screenshots.
Was leisten WordPress Plugins?
WordPress Plugins bieten die Möglichkeit, die Funktionen und das Aussehen einer WordPress-Website zu verändern. Manche betreffen nur die Verwaltung im WordPress-Dashboard (back-end), andere bieten Vorteile oder Funktionen für den Besucher (front-end).
Man kann sich das so vorstellen wie ein Puzzle, bei dem man mit einem großen Stück in der Mitte beginnt (dem WordPress-Core). Damit sieht das vom Puzzle dargestellte Bild bereits ganz gut aus und man könnte es auch schon jemandem zeigen. Aber vielleicht fehlt an der einen oder anderen Ecke noch ein Stückchen, ein interessanter Teil des Bildes, oder es sieht einfach unfertig aus.
WordPress Plugins sind so wie weitere Puzzle-Stücke, die man an das große Mittelstück anlegen kann. Dadurch sieht man mehr, erkennt ein vollständigeres Bild, oder das Puzzle sieht komplett, besser aus und kann auch mehr leisten.
Wofür sollte ich WordPress Plugins einsetzen?
WordPress Plugins sollten nur zur Bereitstellung von Eigenschaften oder Elementen eingesetzt werden, die das geplante WordPress-Theme noch nicht bereithält. In dieser Übersicht möchte ich drei wesentliche Möglichkeiten herausgreifen: Sicherheit, Optimierung und Funktionalität.
Zunächst zur Sicherheit: WordPress ist zwar als Software-Paket sehr sicher und wird durch die große Verbreitung und die vielen Beitragenden ProgrammiererInnen ständig ausgiebig getestet und weiter entwickelt. Es gibt jedoch Sicherheitsaspekte, die nicht den Code selbst betreffen, sondern den Umgang damit. Weiter unten beschreibe ich einige dieser Aspekte.
Zur Optimierung: Mit einer komplexeren Website (mächtiges Theme, einige Plugins) steigt auch die Belastung von Server und Bandbreite (bei der Übertragung der angeforderten Seiten vom Server an den Besucher). Um solche Situationen verbessern, sollte man sich um die Optimierung der Website in verschiedener Hinsicht bemühen. Auch dazu weiter unten etwas mehr.
Die Funktionalität einer Website schließlich ist eigentlich ein Fass ohne Boden. Wer hätte nicht gerne, dass die eigene Website dies oder jenes kann? Dabei können zusätzliche Funktionen wie schon gesagt das Leben des Website-Betreibers leichter machen, oder für den Besucher mehr Erlebnis oder Möglichkeiten bieten. Auch der Komplexität sind hier keine Grenzen gesetzt: Von einem einzelnen Button, der irgendwo auftaucht, bis zum kompletten Webshop ist hier alles enthalten und möglich.
Jetzt fragen Sie sich vielleicht, wo hier das Design oder Gestaltungselemente bleiben. Das ist eine sehr interessante Frage.
Wofür sollte ich WordPress Plugins nicht einsetzen?
WordPress-Plugins sollten einerseits nicht für Kosmetik eingesetzt werden. Andererseits sollte man vermeiden, WordPress-Plugins einzusetzen, um Dinge zu verändern, die es in der bestehenden Funktionalität oder im gewählten Theme bereits gibt.
Zunächst zum kosmetischen Aspekt: Kosmetik und Design im Allgemeinen gehören zum WordPress-Theme (der Link führt zu meinem ultimativen Leitfaden zum richtigen WordPress-Theme). Es ist nicht zielführend, ein Theme zu wählen, mit dem man nicht zufrieden ist, und dann über eine Reihe von Plugins Dinge hinzuzufügen oder zu verändern.
Damit sind wir auch schon beim Aspekt des Veränderns: Alles, was man durch ein Plugin verändern kann, könnte sich auch im gewählten und zu verändernden Theme selbst ändern. Vielleicht beschließen die Entwickler, die veränderte Galerie so umzubauen, dass die Veränderung nicht mehr greift oder sogar katastrophal aussieht? Wer weiß …
Abwägen: WordPress-Theme gegen WordPress Plugins
Insgesamt läuft diese Diskussion also auf ein Abwägen von Theme gegen Plugins hinaus. Grundsätzlich sollte man aber vor allem das Design in erster Linie dem Theme zuordnen und auch überlassen. Wenn einem das Layout nicht gefällt, ist ein anderes Theme angesagt und nicht ein Plugin, das korrigierend oder verändernd eingreift.
Was für das Design gilt, gilt aber auch für Funktionalität und zur Verfügung stehende Gestaltungselemente. Z.B. ist mir klar, dass einige in diesem Artikel die Diskussion von Plugins für eine Bildergalerie oder einen Video-Slider vermissen könnten. Das kommt daher, dass diese Elemente bereits vom Divi-Theme geliefert werden, das ich verwende (der Link führt zu meiner Diskussion, was das beste WordPress Theme ist).
Klarerweise hat nicht jeder dieses Theme zur Verfügung (weil es, zwar nicht viel aber doch etwas, Geld kostet). Man sollte sich aber bemühen, ein Theme auszuwählen, das möglichst viel von den Gestaltungselementen, die man verwenden möchte, bereits eingebaut hat. Das hat den einfachen Grund, dass Plugins (so wie natürlich auch mächtige Themes) Web-Server-Ressourcen verbrauchen.
Je mehr Plugins installiert sind, desto mehr Ressourcen braucht also die Website im laufenden Betrieb. Das kann irgendwann sogar das ausgewählte Hosting-Paket für die eigene Website überlasten. Worauf Sie daher unbedingt bei der Hosting-Auswahl achten müssen, habe ich auch für Sie zusammengestellt (einfach den Link klicken!).
Man muss daher optimieren, welches geeignete Elemente-Paket sich bereits durch ein gutes Theme erhalten lässt, und wie viele Plugins man eigentlich wirklich braucht, um die gewünschten Funktionen zur Verfügung zu haben.
Wie funktionieren WordPress Plugins?
WordPress-Plugins funktionieren als Erweiterungen der WordPress-Software, die auf dem Webserver läuft und jene Inhalte erzeugt, die dem Besucher der Website geschickt werden und die dieser im Browser zu sehen bekommt.
Als Website-Betreiber bekommt man von der Arbeit des Plugins idealerweise nicht viel mit, außer, dass es durch das Plugin Funktionen, Möglichkeiten, Buttons oder Einstellungen in WordPress gibt, die man sonst nicht hätte. Ein Plugin kann dabei eine winzige Funktion haben oder gleich eine ganze Hand voll Funktionen, das kommt ganz darauf an.
Die meisten Plugins erfüllen genau einen Zweck, manche sind hingegen als recht umfangreichere Funktionspakete angelegt. Dabei stellt sich immer die Frage, wieviel davon man tatsächlich braucht. Es ist nicht sinnvoll ein Plugin wie den Jetpack von WordPress.com zu installieren, um damit einzig und allein XML-Sitemaps zu erzeugen. Aber das ist, zugegeben, ein recht drastisches Beispiel.
Wo finde ich Plugins im WordPress-Dashboard?
WordPress-Plugins finden sich im WordPress-Dashboard im Seitenmenü links als eigener Unterpunkt. Durch einen Klick darauf bekommt man eine Übersicht über die derzeit installierten Plugins. Wenn Sie nicht sicher sind, was das WordPress-Dashboard ist oder wie Sie es finden, lesen Sie bitte meinen Artikel aus dieser Reihe: Die Funktionsweise von WordPress, einfach erklärt.
Diese Übersicht der bereits installierten Plugins sieht am Anfang typischerweise so aus:
Die Plugins werden in einer Liste angezeigt und können dann (de)aktiviert oder gelöscht werden. Außerdem kann man sich Informationen zu den Plugins durchlesen und sehen, wer sie entwickelt.
In einer frischen WordPress-Installation sind üblicherweise die beiden hier angezeigten WordPress-Plugins bereits vorinstalliert, aber nicht aktiviert. Sie können diese beiden getrost ignorieren (und löschen). Zunächst ist jedes nicht notwendige Plugin als Ballast zu betrachten.
Interessanter ist aber, dass man sich gerade am Anfang unbedingt selbst mit z.B. Kommentaren auf der eigenen Website befassen sollte. Die wesentlichen Grundeinstellungen zu WordPress-Kommentaren habe ich in dieser Beitrags-Reihe bereits besprochen. Das ist zunächst der wichtigste Schritt; ein Plugin wie Akismet erübrigt sich daher am Anfang. Viele Websites brauchen oder wollen auch gar keine Kommentare. In solchen Fällen sollte man also die beiden vorinstallierten Plugins auf jeden Fall entfernen.
WordPress-Plugins installieren, aktivieren, deaktivieren, löschen
WordPress-Plugins können als Bausteine der Website installiert und wieder gelöscht werden. Außerdem muss man ein installiertes WordPress-Plugin noch aktivieren, bevor es funktioniert, und man kann ein aktives Plugin auch deaktivieren, um es zu stoppen, ohne jedoch zugehörige Einstellungen oder Daten zu verlieren. Diese Schritte sehen wir uns nun einzeln und im Detail an.
Zunächst möchte ich aber noch aber noch eine wichtige Frage im Zusammenhang mit WordPress-Plugins beantworten:
Kosten WordPress-Plugins eigentlich etwas?
Es gibt sehr viele kostenlose WordPress-Plugins und einige kostenpflichtige Plugins. Der häufigste Fall ist, dass es eine kostenlose und eine Premium-Version des selben Plugins gibt, die sich im Funktionsumfang unterscheiden. Dann empfiehlt sich ein genauer Vergleich der benötigten Funktionen bei verschiedenen Plugins, und ob diese bereits in der kostenlosen Variante zur Verfügung stehen.
Bei den Plugins, die ich üblicherweise verwende, sind alle diese Varianten enthalten. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass man am Anfang meistens und ziemlich sicher mit kostenlosen Plugins auskommt.
Hier auf Website-Berater habe ich zwei Artikel mit Beispielen für Plugins zusammengestellt, die ich oft verwende. Der eine enthält WordPress-Plugins die man (mehr oder weniger unbedingt) braucht. Beim anderen handelt es sich um (je nach Bedarf mehr oder weniger dringende) Empfehlungen für WordPress Plugins.
Wie immer ist eine solche Kaufentscheidung (bei Premium-Versionen) auch mit der verfügbaren Zeit, die man für die Website aufwenden kann verbunden. Man wägt also Geld gegen Zeit (geeigneteres Plugin suchen, zusammenstückeln, anders lösen, selbst machen) ab. Wieviel Zeit es braucht, eine Website zu erstellen, habe ich in einem anderen Artikel auf WebsiteBerater.com bereits beschrieben.
Ein WordPress-Plugin installieren
Ein WordPress-Plugin wird im WordPress-Dashboard installiert. Dort klickt man im Seitenmenü auf den Unterpunkt Installieren des Menüpunkts Plugins oder auf den Button Installieren ganz oben in der Plugin-Übersicht.
Dadurch gelangt man zu einer Seite, die ganz oben in etwa so aussieht:
Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man sucht im sogenannten WordPress-Plugin-Repository nach bestimmten Plugins (per Stichwort), oder man lädt die Plugin-Datei direkt als .zip-Datei hoch. Der zweite Fall ist vor allem für gekaufte Plugins wichtig, weil man diese im Repository nicht findet, sondern meist als Download zur Verfügung gestellt bekommt.
Die Suche nach geeigneten WordPress-Plugins
Das Suchfenster für Plugin-Stichworte befindet sich am rechten Rand der Plugin-Installationsseite (siehe Screenshot oben). Wenn man den Namen des gewünschten WordPress-Plugins bereits kennt, gibt man diesen am besten exakt in das Suchfeld ein. Die Suche startet automatisch und mögliche Resultate für Plugins werden angezeigt.
Dann kann man das gewünschte Plugin meist direkt auswählen und installieren. Dazu beschreibe ich weiter unten gleich noch die konkreten Schritte. Wenn man hingegen nach einem Stichwort gesucht hat, und ein dafür relevantes Plugin sucht, werden mögliche Resultate aufgereiht und mit einigen interessanten Eckdaten, einer Kurzbeschreibung und Links zu weiteren Informationen angezeigt. Das sieht für je ein Plugin ungefähr so aus:
Nun stellt sich die Frage:
Wie finde ich das beste WordPress-Plugin für meinen Zweck?
Durch die Suche nach geeigneten Stichworten kann man direkt im WordPress-Dashboard auf der Plugin-Hinzufügen-Seite bereits fündig werden. Dabei ist es wichtig, möglichst spezifisch nach dem geplanten Zweck zu suchen.
Wenn für ein bestimmtes Stichwort oder eine Such-Phrase mehrere Plugins angezeigt werden, die zumindest mal vom Titel her geeignet erscheinen, braucht man eine Entscheidungshilfe. Diese findet sich in der Plugin-Beschreibung und in den Zusatzinformationen unten in der Box: Bewertungen, Anzahl der Installationen, Kompatibilität und letzte Aktualisierung. Im Screenshot oben sehen Sie, wie das bei unserem Beispiel Akismet aussieht.
Alle diese Punkte sind zwar bei der Entscheidung für ein Plugin zu beachten, aber ich muss an dieser Stelle gleich dazu sagen, dass ich meistens auch noch zwei weitere „Taktiken“ verwende: Zunächst die gute alte Suche bei Google. Und dann ganz einfach das Ausprobieren eines oder mehrerer Plugins, um festzustellen, was sie wirklich leisten, ob sie ordentlich funktionieren und ob mir das Ergebnis gefällt.
Bevor ich allerdings ein Plugin ausprobiere, sehe ich mir die Liste der Suchergebnisse nach folgenden Kriterien und meist auch in dieser Reihenfolge an:
- Wieviele aktive Installationen hat das Plugin?
- Wie gut/schlecht wird es bewertet?
- Wann wurde es zuletzt aktualisiert?
- Wird es als kompatibel mit meiner (meist ganz aktuellen) Version von WordPress eingestuft?
- Was steht in der Beschreibung (unter weitere Details)?
- Gibt es in der Beschreibung Screenshots und wie sehen die aus?
Nun möchte ich auf die einzelnen Punkte genauer eingehen und erklären, warum und wie sie für die Plugin-Entscheidung wichtig sind:
Wie wichtig ist die Anzahl der aktiven Installationen eines WordPress-Plugins?
Die Anzahl der aktiven Installationen eines WordPress-Plugins verrät, auf wie vielen Websites dieses Plugin installiert und auch aktiviert ist. Diese Zahl bewegt sich zwischen hundert und über einer Million und liefert so eine direkte Einschätzung der Verbreitung, aber auch eine gute Basis für die Interpretation der Bewertungen.
Welche Werte sind für die Anzahl der aktiven Installationen normal und was sagen sie aus? Hierzu kann ich aus eigener Erfahrung folgendes sagen:
- Zunächst spielt es eigentlich keine Rolle, wieviele aktive Installationen ein Plugin hat, denn es ist trotz sehr vieler aktiver Installationen denkbar (und das kommt auch vor), dass das Plugin z.B. langsam, überfrachtet oder im Betrieb kompliziert ist.
- Insbesondere gemeinsam mit den Bewertungen ergibt sich schon ein deutlicheres Bild pro oder contra ein Plugin.
- Auch Plugins mit 1000 aktiven Installationen können die perfekte Lösung des eigenen Problems bedeuten, wenn es sich um ein recht spezifisches Problem handelt.
- Man muss bedenken, dass ein Plugin, das es noch nicht lange gibt, im Allgemeinen erst weniger aktive Installationen haben wird als eins, das schon seit vielen Jahren existiert; ein Plugin mit 10 000 aktiven Installationen kann daher auch deutlich besser für ein spezifisches Problem geeignet sein als eines mit über einer Million aktiver Installationen.
Fazit: Jegliche Zahl ist als normal zu betrachten und als Entscheidungshilfe am besten in Kombination mit den anderen Informationen geeignet.
Wie wichtig sind die Bewertungen eines WordPress-Plugins?
Die Bewertungen eines WordPress-Plugins geben unmittelbar darüber Auskunft, ob es konkrete Probleme mit dem Plugin gibt, über die WordPress-Benutzer berichtet haben. Die Stern-Wertung ist dafür ein erster Anhaltspunkt. Danach sollte man sich auch einige jener Bewertungen ansehen, die nicht 5 von 5 Sternen vergeben haben, um herauszufinden, womit dieser WordPress-Benutzer unzufrieden war.
Im Screenshot der Plugin-Box von Akismet oben sieht man, dass es 797 Bewertungen gibt und das Plugin eine durchschnittliche Bewertung von viereinhalb von fünf Sternen erhalten hat. Um herauszufinden, wie die Bewertungen im Detail aussehen, klickt man einfach auf den Link weitere Details und sieht im aufgerufenen Popup eine Übersicht. Diese Übersicht kann man auch online finden, z.B. für Akismet.
Am rechten Rand dieser Übersicht findet sich die Bewertung mit Durchschnittswerten und Aufschlüsselung nach der Anzahl der Sterne. Für Akismet findet sich folgendes:
Hier kann man sich gezielt die Bewertungen mit ein oder zwei Sternen ansehen. Dabei gilt es zu beachten, wann diese Bewertungen abgegeben wurden. Einige davon sind recht alt (teilweise mehrere Jahre) und beziehen sich auf Probleme, die inzwischen von den Plugin-Autoren behoben wurden. Es ist daher interessant, nach möglicherweise noch aktuellen Problemen Ausschau zu halten, indem man das Datum der Bewertung im Auge behält.
Was ist beim Beurteilen von Bewertungen von WordPress-Plugins zu beachten?
Die Beurteilung von Bewertungen von WordPress-Plugins muss man zunächst mit Bezug auf den Zeitpunkt der Bewertung vornehmen. Außerdem aber kommt es darauf an, sich anzusehen, ob, wie und wie schnell die Plugin-Autoren auf konkrete Kritik reagiert haben.
Manchmal sind einige der ein-Stern-Bewertungen kurz gesagt Kommentare zu einer fehlenden Funktionalität, der Tatsache, dass wesentliche Funktionen erst in einem kostenpflichtigen Upgrade verfügbar sind, oder dass das Plugin schlicht und einfach nicht funktioniert.
Letzteres kommt vor allem bei aufgegebenen oder nicht mehr weiter entwickelten Plugins vor. Die Beschwerde über fehlende Funktionalität in der gratis-Version eines Plugins bzw. über die gratis-Version als reinen Köder für die Bezahl-Variante ist allerdings wesentlich häufiger und ist konkret auch sehr hilfreich.
Wenn man, wie meistens eigentlich, auf der Suche nach einem kostenlosen Plugin für eine bestimmte Funktionalität ist, möchte man seine Zeit ja nicht damit verschwenden, ein gratis Plugin zu installieren und danach festzustellen, dass es eigentlich fast nichts leistet, bis man etwas für die Premium-Variante bezahlt hat.
Wie wichtig ist der Zeitpunkt der letzten Aktualisierung eines WordPress-Plugins?
Der Zeitpunkt der letzten Aktualisierung eines WordPress Plugins verrät viel über die Art und Weise, wie ein Plugin gemanagt und entwickelt wird. Insbesondere nach größeren WordPress-Core-Updates ist es wichtig, zu sehen, ob ein Plugin ebenfalls aktualisiert wurde oder nicht.
Grundsätzlich gilt, dass Plugins, die seit vielen Monaten oder länger nicht mehr aktualisiert wurden, mit Vorsicht zu betrachten sind. Wenige Tage oder Wochen seit der letzten Aktualisierung sind ein gutes Zeichen und zeigen, dass die Plugin-Autoren ständig neue Funktionen einbauen oder Verbesserungen vornehmen.
Ganz wichtig: Plugins, die seit mehreren Jahren nicht mehr aktualisiert wurden, stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko für eine WordPress-Website dar, weil über bekannte Schwächen veralteter Versionen Angreifern konkrete Ziele für Attacken gegeben werden.
Wie wichtig ist die angezeigte Kompatibilität eines WordPress-Plugins mit meiner Version von WordPress?
Die angezeigte Kompatibilität eines WordPress-Plugins mit der verwendeten Version von WordPress basiert auf den Tests und Rückmeldungen von Benutzern, die das Plugin mit der aktuellen Version von WordPress verwenden und über dessen ordnungsgemäße Funktion Rückmeldungen abgegeben haben.
Wenn also ein Plugin als mit Deiner Version von WordPress ungetestet angeführt wird, bedeutet das nicht, dass es nicht kompatibel ist. Es gibt nur noch nicht ausreichend Bestätigungen dafür. Wenn das Plugin erst vor kurzem aktualisiert wurde, kann man grundsätzlich von einer ordnungsgemäßen Funktion ausgehen. Ansonsten hilft ein Test an einer unauffälligen Stelle oder für kurze Zeit.
Trotzdem können Plugins grundsätzlich auch erheblichen Schaden an oder in einer WordPress-Installation anrichten. Bevor man also etwas tut, dessen Ausgang unsicher ist, unbedingt ein Backup der Website anlegen oder von einem Test absehen und darauf warten, dass eine gute Funktion von dritter Seite bestätigt wurde.
Wie wichtig sind Beschreibung und Screenshots eines WordPress-Plugins?
Die Beschreibung eines Plugins liest man sich fast schon automatisch durch. Ein interessanter Teil dieser Mehr-Informationen sind allerdings möglicherweise Screenshots, die von den Plugin-Autoren bereitgestellt werden. Dort kann man sich unter Umständen bereits ein Bild über Funktionen und Details des Plugins machen.
All diese Informationen bekommt man wie gesagt durch einen Klick auf Weitere Details in der Informations-Box für ein Plugin in den Suchresultaten zu sehen. Die Informationen sind in folgende Registerkarten unterteilt:
Bei der Beschreibung erhält man etwas mehr Informationen über Funktionen und Idee des Plugins als bereits in der Kurzbeschreibung direkt im Suchergebnis zu sehen war. Die Installation ist beschrieben, und es gibt ein Änderungsprotokoll, in dem die Änderungen bei den vergangenen Updates aufgelistet sind. Die FAQ beinhaltet oft gestellte Fragen und die Antworten dazu.
Screenshots gibt es nicht immer. Wenn keine Screenshots bereitgestellt werden, heißt das nicht unbedingt, dass die Plugin-Autoren etwas verstecken wollen. Manche Plugins sind so einfach, dass es außer dem Eintrag für das Plugin in der Liste der installierten Plugins nichts zu sehen gibt. Bei komplexeren Plugins gibt es allerdings oft seitenweise Einstellungen oder ähnliches, und hierfür bieten Screenshots möglicherweise eine Vorschau.
Die Bewertungen haben wir schon besprochen – auch sie sind hier nochmal zugänglich.
Ein WordPress-Plugin aus dem WordPress-Repository installieren
Wenn ein geeignetes Plugin im WordPress-Repository gefunden ist und man sich zur Installation entschieden hat, navigiert man zur Informationsbox dieses Plugins zurück. Die Installation geschieht dann durch Klicken des Jetzt installieren Buttons rechts oben in der Box. Hier das konkrete Beispiel für das Akismet-Plugin, das ich auf meinen Websites nicht installiert habe:
Nach dem Klick auf den Button ändert er sich zu folgender Variante, auf der jetzt Installiere steht. Nach der erfolgreichen Installation ändert sich der Button erneut und das Plugin kann jetzt durch einen Klick auf den Button Aktivieren aktiviert werden.
Bevor wir aber zur Aktivierung kommen, möchte ich noch die andere Möglichkeit der Installation beschreiben:
Ein WordPress-Plugin hochladen
Ein WordPress-Plugin muss dann hochgeladen werden, wenn es nicht über das WordPress-Repository verfügbar ist. Das ist z.B. bei gekauften Plugins der Fall, für die es gar keine gratis-Variante gibt oder für die eine wesentlich andere Premium-Version von den Plugin-Autoren bereitgestellt wird. Das korrekte Dateiformat beim Hochladen eines WordPress-Plugins ist .zip.
Das Hochladen geschieht über den Button Plugin hochladen, der ganz oben direkt neben der Überschrift Plugins hinzufügen auf jener Seite angezeigt wird, auf der man das WordPress-Plugin-Repository durchsuchen kann.
Durch einen Klick auf diesen Button erscheint folgende zusätzliche Ansicht:
Durch einen Klick auf den Button Choose file bzw. Datei auswählen öffnet sich ein Auswahlfenster der Internet-Browsers, in dem man dann durch das eigene Dateisystem navigieren muss, um die gewünschte Plugin-Installationsdatei zu finden.
Eine WordPress-Plugin-Installationsdatei ist eine .zip-Datei, die meist den Namen des Plugins trägt. Darin ist der nötige Programm-Code in einer oder mehreren Dateien enthalten, der nach der Auswahl der Datei durch einen Klick auf den Jetzt installieren Button automatisch installiert wird.
Wie bereits erwähnt, braucht man diese Funktionalität vergleichsweise selten. Z.B. kaufen sehr viele WordPress-Benutzer kaum oder nie ein Plugin oder Theme, sondern verwenden die kostenlos verfügbaren Plugins und Themes. In diesen Fällen wird man Installationen in der Regel über das WordPress-Repository durchführen.
Ein interessanter Nutzen des Hochladen Buttons ist allerdings, dass man so per Hand eine bestimmte Datei oder Version eines Plugins installieren kann, die man über das Repository nicht (mehr) bekommt. Genauso kann man versuchen, ein Plugin, dessen automatisches Update fehlgeschlagen ist oder dessen Installation sonst irgendwie beschädigt wurde, manuell noch einmal unter kontrollierteren Umständen neu zu installieren.
Probleme bei der Installation von WordPress Plugins
Wie bei allen technischen Angelegenheiten kann es auch bei der Installation von Plugins in WordPress Probleme geben. Der Grund dafür, dass man kein Plugin installieren kann oder dass etwas bei der Plugin-Installation in WordPress nicht funktioniert, ist meistens nicht von vornherein klar.
Daher habe ich in einem separaten Artikel hier auf WebsiteBerater.com die wichtigsten Gründe für Probleme beim Installieren von Plugins in WordPress zusammengefasst. Außerdem stelle ich zu jedem Fall auch die konkreten Schritte bereit, die für gewöhnlich zur Lösung des jeweiligen Problems führen.
Sie finden diesen Artikel über folgenden Link: Warum kann ich bei WordPress keine Plugins installieren? Wenn Sie ein Problem dieser Art haben und die Lösung dort nicht finden, kontaktieren Sie mich mit den Details Ihrer konkreten Situation. Ich bin sehr daran interessiert, weitere spezielle Fälle kennen zu lernen.
Ein WordPress Plugin aktivieren
Um ein installiertes WordPress-Plugin nutzen zu können, muss es aktiviert werden. Das geschieht entweder direkt nach der Installation aus dem WordPress-Repository durch einen Klick auf den Aktivieren Button in der Informations-Box:
Oder, wenn man das Plugin durch Hochladen installiert hat, erscheint nach der Installation folgende Ansicht (hier am Beispiel des Plugins Bloom von Elegant Themes):
Durch einen Klick auf den Button Plugin aktivieren wird das Plugin direkt aktiv.
Alternativ kann man übrigens das Aktivieren eines Plugins auch auf später verschieben. In der oben beschriebenen Plugin-Übersicht kann man jederzeit Plugins aktivieren, die noch nicht aktiv sind.
Was passiert bei der Aktivierung eines WordPress-Plugins?
Bei oder direkt nach der Aktivierung eines WordPress-Plugins können unmittelbar durch das Plugin bereits verschiedene Aktionen gesetzt werden. Z.B. kann die Konfiguration gestartet werden oder man bekommt einige Informationen angezeigt, wird zur Eingabe des Aktivierungscodes (bei Premium-Plugins) aufgefordert, etc.
Davon sollte man sich nicht überraschen lassen, sondern einfach die angezeigten Informationen in Ruhe lesen und, wenn möglich, den Anweisungen auf dem Bildschirm folgen. Ein Beispiel für so etwas ist das Wordfence-Plugin, ein Sicherheits-Plugin, das eins jener WordPress Plugins ist, die man unbedingt installiert haben sollte.
Ein WordPress-Plugin konfigurieren
In den meisten Fällen passiert nach der Aktivierung eines WordPress-Plugins allerdings nicht viel, sondern das Plugin wird einfach in der Liste aller Plugins ab jetzt als aktiv angezeigt. Wenn es für ein WordPress-Plugin Einstellungen gibt, die der Benutzer selbst vornehmen kann, muss man in diesen Fällen auf den Link Einstellungen unter dem Namen des Plugins in der Liste klicken:
Solange man das nicht tut, arbeitet das Plugin mit der vorgegebenen Konfiguration des Plugin-Autors.
Ein WordPress-Plugin deaktivieren
Ein WordPress-Plugin kann deaktiviert werden, um seine Funktionen zu unterbinden ohne dabei die Einstellungen für das Plugin zu verlieren. Das kann notwendig sein, um etwas zu testen, Konflikte auszuschließen oder verschiedene Plugins auszuprobieren, die das gleiche leisten.
Um ein Plugin zu deaktivieren sucht man dessen Eintrag in der Übersicht über alle installierten Plugins, erreichbar im WordPress-Dashboard über das Menü Plugins:
In der Liste erscheinen die Plugins, aktiviert oder nicht, mit Einträgen unter dem Namen des Plugins, die die möglichen Aktionen für dieses Plugin anzeigen. Ist ein Plugin aktiv, sieht das meistens so aus:
Dabei ist erwähnenswert, dass nicht für jedes Plugin Einstellungen möglich sind. Einige Plugins funktionieren immer gleich, ohne dass man etwas einstellen muss oder kann. Den Link für Deaktivieren gibt es allerdings für jedes aktive WordPress-Plugin. Durch einen Klick darauf wird das Plugin deaktiviert. Es kann dann jederzeit wieder aktiviert oder im nächsten Schritt nach der Deaktivierung gelöscht werden.
Ein WordPress-Plugin löschen
Ein WordPress-Plugin, das nicht mehr benötigt wird, kann nach erfolgter Deaktivierung auch vollständig gelöscht werden. Dabei gehen auch alle für das Plugin eventuell vorgenommenen Einstellungen und zum Plugin gespeicherte Daten verloren.
Diesen Schritt sollte man also nur dann setzen, wenn man das Plugin wirklich nicht mehr braucht, oder es kein Problem darstellt oder Umstände macht, es erneut zu installieren und zu konfigurieren. Manchmal ist die komplette Löschung eines WordPress-Plugins auch erwünscht, wenn man einfach ganz sauber einmal von vorne beginnen möchte.
Um ein Plugin zu löschen, klickt man in der Übersicht nach der Deaktivierung auf den Link Löschen unter dem Namen des Plugins:
Danach gibt es noch eine letzte Warnung und somit die Chance, die Löschung abzubrechen:
Bei Bestätigung mit Ok wird das Plugin allerdings wirklich gelöscht und man erhält folgende Meldung an jener Stelle in der Liste der Plugins, an der vorher das Plugin gelistet war:
Das hier für Demo-Zwecke gelöschte Plugin würde ich im echten Leben übrigens nicht wirklich löschen, denn es ist sehr sinnvoll: Das Bloom-Plugin sammelt Email-Adressen über entsprechend optimierte und gestaltetet Formulare an verschiedenen Stellen der Website.
Wie funktionieren Premium-Plugins für WordPress?
Premium-Plugins für WordPress sind meist bezahlte Varianten von gratis-Plugins. Manchmal gibt es von einem Plugin auch gar keine kostenlose Variante, sondern nur eine kostenpflichtige. In der grundsätzlichen Handhabung sind alle WordPress-Plugins gleich, daher lässt sich alles hier Beschriebene auch auf Premium-Plugins anwenden.
Einige Unterschiede sind jedoch wichtig: Zunächst zur Installation: Wie gesagt kann es sein, dass man nach dem Kauf des Plugins eine eigene Datei-Version des Premium-Plugins vom Verkäufer zur Verfügung gestellt bekommt. Diese Datei muss man dann zur Installation hochladen, wie ich es weiter oben beschrieben habe.
Eine andere Möglichkeit ist, dass man sich das Plugin als kostenlose Variante aus dem WordPress-Plugin-Repository installiert und dann per Aktivierungs-Code die Premium-Funktionen freischalten muss. Auch für Premium-Plugins mit extra-Download-Datei gibt es immer einen Aktivierungs-Code oder personalisierten Schlüssel, der bei der Plugin-Aktivierung eingegeben werden muss.
So soll verhindert werden, dass die Plugin-Installationsdatei „in die falschen Hände gerät“. Nachdem man das Premium-Plugin erfolgreich per Code aktiviert hat oder die Premium-Funktionen erfolgreich freigeschaltet hat, ist die Bedienung und Handhabung die gleiche wie für kostenlose WordPress-Plugins. Deaktivieren und Löschen sind dabei keine Ausnahmen.
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Nächste Schritte
Das waren die wichtigsten Informationen zur Funktionsweise und Handhabung von WordPress-Plugins im Alltag eines WordPress-Website-Betreibers.
Nach dieser allgemeinen Einführung gehe ich im nächsten Teil auf einige konkrete Beispiele für Plugins ein, die man auf jeden Fall installieren sollte, oder deren Benutzung man sich jedenfalls gut überlegen sollte.