Sie haben eine super Idee für einen Domainnamen? Und denken darüber nach, diese Domain gleich zu registrieren? So geht es mir auch oft, denn es gibt schließlich auch viele Möglichkeiten für vielversprechende Websites. Aber ist das so einfach? Was ist, wenn dieser Name schon für etwas anderes verwendet wird?

Wer eine neue Domain registrieren möchte, sollte sicherstellen, dass er dabei keine bestehenden Rechte verletzt. Insbesondere das Markenrecht ist hier zentral. Um Probleme zu vermeiden, gleicht man am besten den geplanten Domainnamen mit einschlägigen Datenbanken ab.

Manchmal hört man noch Geschichten von der Goldgräberstimmung in den Anfangszeiten des Internets. Es hat etwas gedauert, bis die rechtlichen Rahmenbedingungen zu dieser neuen Dimension des Lebens aufgeschlossen haben, aber es ist passiert. Mehr denn je spielen heutzutage auch für Dinge des WWW die rechtlichen Aspekte eine wichtige Rolle. In diesem Artikel zeige ich Ihnen, welche Datenbanken Sie für den Namens-Abgleich heranziehen sollten.

An dieser Stelle auch gleich ein Disclaimer: Ich bin kein Anwalt und auch kein Rechtsberater. Was Sie hier finden, dient rein zu Ihrer Information und ist weder als Rechtsberatung gedacht, noch darf es so verstanden oder verwendet werden. Danke für Ihr Verständnis und weiter im Text.

Warum ist es wichtig, Domainnamen mit Datenbanken abzugleichen?

Marken und Domainnamen

Nehmen wir mal an, Sie haben eine gute Idee für einen Domainnamen. Super. Und, noch besser, Sie haben die Verfügbarkeit der Domain geprüft und festgestellt, dass diese tatsächlich verfügbar ist. Wow (denn das passiert nicht oft)! Jetzt ist die Versuchung groß, sofort die Registrierung durchzuführen und sich den Namen zu sichern. Aber ACHTUNG: Trotzdem müssen Sie davor noch einen weiteren Schritt absolvieren.

Das Problem dabei ist, einen Domainnamen nur aufgrund seiner Verfügbarkeit oder Attraktivität auszuwählen und auch zu registrieren, ohne die rechtlichen Konsequenzen zu berücksichtigen. Denn die Annahme, dass ein verfügbarer Domainname automatisch auch frei von rechtlichem Schutz ist, ist ein Trugschluss.

Viele Unternehmen lassen ihre Marken, Namen, Logos oder Slogans rechtlich schützen. Eine geschützte Marke erkennt man üblicherweise durch ein hochgestelltes ®. Hier für die Interessierten ein externer Artikel mit genaueren Informationen zur Kennzeichnung von Marken. Ein Verstoß gegen das Markenrecht kann nicht nur zu finanziellen Strafen führen, sondern auch den Ruf Ihres Online-Projekts schädigen.

Die wichtigsten Datenbanken zum Abgleich

Es ist also unerlässlich, vor der Registrierung eines Domainnamens sicherzustellen, dass Sie keine Markenrechte verletzen. Das Durchsuchen relevanter Datenbanken ist ein effektiver erster Schritt, um mögliche Konflikte zu identifizieren und rechtliche Probleme zu vermeiden.

Es gibt zahlreiche Datenbanken, in denen Markennamen, Logos und andere geschützte Inhalte registriert sind. Das kann ganz schön kompliziert sein, aber die Datenbanken stellen selbst bereits hilfreiche Informationen und Anleitungen zur Verfügung. Hier sind die wichtigsten, die Sie beachten sollten:

DPMAregister (Deutsches Patent- und Markenamt)

Das DPMAregister ist die offizielle Datenbank des Deutschen Patent- und Markenamts. Es deckt Deutschland ab und bietet Informationen zu Patenten, Gebrauchsmustern, Marken und Designs. Wenn Sie vorhaben, Ihre Website oder Ihr Unternehmen in Deutschland zu betreiben, ist dieser Check unerlässlich. Sie können nach registrierten Marken suchen und sicherstellen, dass Ihr gewählter Domainname nicht bereits geschützt ist. Hier ist der Link direkt zum Beginn einer Recherche im DPMAregister.

Swissreg (Eidgenössisches Institut für Geistiges Eigentum)

Swissreg ist die offizielle Markendatenbank der Schweiz. Hier können Sie prüfen, ob Ihr Wunschdomainname oder ein ähnlicher Name in der Schweiz als Marke eingetragen ist. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie vorhaben, Ihre Dienste oder Produkte auf dem Schweizer Markt anzubieten. Klicken Sie im linken Menü der Startseite auf „Marken“ um eine Recherche zu beginnen.

Österreichisches Patentamt

Das Österreichische Patentamt bietet eine umfangreiche Datenbank für Marken, Patente und andere Schutzrechte an. Wenn Sie in Österreich tätig werden möchten, ist es ratsam, hier nach möglichen Markenüberschneidungen zu suchen. Hier können Sie z.B. nach nationalen Marken suchen. Mit diesem Link geht es direkt zur Recherche.

EUIPO (Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum)

Die EUIPO-Datenbank bietet Informationen zu Marken und Designs, die innerhalb der Europäischen Union registriert sind. Wenn Sie in mehreren EU-Ländern tätig sein möchten, ist diese Datenbank ein wertvolles Tool. Sie bietet einen harmonisierten Ansatz zur Suche, der im Zuge der Markenanmeldung einfach zugänglich ist.

WIPO Global Brand Database (World Intellectual Property Organization)

Die WIPO Global Brand Database ist ein kostenloses Tool, das den Zugriff auf Markensysteme aus zahlreichen Ländern und internationalen Registrierungen ermöglicht. Es ist besonders nützlich für Unternehmen, die eine globale Präsenz anstreben oder sicherstellen möchten, dass ihre Marke international nicht geschützt ist. Hier finden Sie den Link direkt zur Recherche.

TMview

TMview bietet Zugang zu Details von Marken aus vielen Ländern und vereinfacht so die Suche in verschiedenen nationalen Datenbanken. Es handelt sich um ein gemeinsames Projekt mehrerer nationaler Markenämter in Europa und bietet daher eine umfassende Abdeckung des europäischen Marktraums. Hier geht es direkt zur Recherche.

USPTO Datenbank (United States Patent and Trademark Office)

Obwohl sie auf die USA ausgerichtet ist, ist die USPTO-Datenbank auch für internationale Markeninhaber von Bedeutung. Viele globale Marken registrieren ihre Marken auch in den USA. Wenn Sie also in Erwägung ziehen, international zu expandieren oder sicherstellen möchten, dass Sie nicht mit einer großen globalen Marke in Konflikt geraten, könnte es sinnvoll sein, auch diese Datenbank zu überprüfen. Hier geht es direkt zur Recherche.

Tipps für die Suche in Datenbanken

Das Überprüfen von Domainnamen auf mögliche Markenrechtsverletzungen kann eine entmutigende Aufgabe sein, insbesondere wenn man nicht genau weiß, wo und wie man anfangen soll. Es ist nicht nur wichtig zu wissen, welche Datenbanken existieren, sondern auch, wie man sie effektiv nutzt. Hier habe ich daher ein paar nützliche Tipps für die Suche zusammengestellt:

  • Beginnen Sie mit einer allgemeinen Suche Ihres gewünschten Domainnamens.
  • Achten Sie außerdem auf Variationen, die möglicherweise ähnlich klingen oder geschrieben werden. Nicht nur eine exakte Übereinstimmung kann Probleme verursachen, sondern auch ein Name, der einem bestehenden Markennamen zu ähnlich ist, kann riskant sein.
  • Nutzen Sie eine Domain-Verfügbarkeitsabfrage, geben Sie Ihren Domainnamen ein und achten Sie auf weitere Vorschläge, die dort gemacht und aufgelistet werden. So können Sie verwandte oder ähnliche Begriffe auflisten.
  • Bedenken Sie, dass diese Datenbanken eine bestimmte geografische Einschränkung aufweisen. Nutzen Sie also jedenfalls mehrere Datenbanken, um in allen Regionen zu suchen, die Sie mit Ihrem Online-Projekt erreichen wollen.
  • Denken Sie lieber zu umfangreich als zu eingeschränkt. Nehmen Sie sich die Zeit für einen sorgfältigen Abgleich.
  • Wenn Sie sich nicht sicher sind, was die Resultate bedeuten, holen Sie sich eine kompetente Rechtsberatung zur Hilfe. Sammeln Sie für so eine Anfrage die von Ihnen vermuteten oder bezweifelten Übereinstimmungen.

Was, wenn Sie eine Übereinstimmung finden?

Achtung!

Es kann durchaus vorkommen, dass Sie bei Ihrer Recherche auf einen Markennamen stoßen, der Ihrem gewünschten Domainnamen ähnlich ist oder ihm sogar entspricht. In solchen Fällen ist es wichtig, nicht in Panik zu geraten. Eine Übereinstimmung bedeutet nicht unbedingt, dass Sie Ihren Wunschnamen aufgeben müssen. Es zeigt jedoch, dass Sie vorsichtig vorgehen sollten.

Zunächst sollten Sie die Art der Marke und ihre Anwendungsbereiche genau betrachten. Nicht jede Marke, die Ihrem Domainnamen ähnlich ist, wird in derselben Branche oder für dieselben Dienstleistungen verwendet. Zum Beispiel könnte „Apfel“ eine Marke für Obstprodukte sein, während „Apple“ eine bekannte Marke für Technologieprodukte ist. Das bedeutet, solange es keine Verwechslungsgefahr für die Verbraucher gibt, könnte es möglich sein, mit Ihrem gewünschten Namen weiterzumachen.

Wenn Sie allerdings Bedenken haben (also absolut auf Nummer sicher gehen wollen) oder feststellen, dass der Markenname in einem ähnlichen Bereich aktiv ist, nehmen Sie sich den letzten Tipp in meiner Liste weiter oben zu Herzen und holen Sie sich rechtlich kompetente Hilfe an Bord. Ein Anwalt für Markenrecht kann Ihnen helfen, die Situation besser zu verstehen und Ihnen Ratschläge geben, wie Sie vorgehen sollten.

Fazit und weitere Informationen

Insgesamt lässt sich also sagen: Bei aller Begeisterung muss man bei der Domain-Registrierung vorsichtig sein und nicht nur die Verfügbarkeit, sondern auch bereits vorhandene Marken berücksichtigen. Wenn das alles passt, dann steht Ihrem Online-Projekt nichts mehr im Wege.

Apropos: Hier auf WebsiteBerater.com finden Sie viele weitere hilfreiche Informationen zum Thema Domains und zu Websites im Allgemeinen. Zum Beispiel erfahren Sie hier, ob .de oder .com für Ihre Domain besser ist, oder, wie Sie in wenigen Schritten eine eigene Website mit WordPress erstellen.

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Andreas Krassnigg